Deichstraße

 

Geschichte

Als "dikstrate" wird die Deichstraße 1304 erstmals urkundlich erwähnt. Die Deichstraße liegt an dem alten Alsterlauf und ersten Hamburger Hafen, genauer gesagt am letzten Teilstück des Nikolaifleets, das dort unterhalb der "hohe Brücke" in den Binnenhafen mündet. Seinen Namen verdankt die Deichstraße dem dort verlaufenden Deich, der als Flächen erschließende Maßnahme zum stetig wachsenden Platzbedarf einher ging (s. auch "Cremon"). Die Deichstraße führte vor dem Bau der Ost-West-Straße direkt auf den Hopfenmarkt.

Ursprünglich existierten nur Binnendeichhäuser, d.h. nur zur Landseite der Straße. Ab dem 15. Jh. wurden in der Deichstraße auch Außendeichhäuser auf dem Deichvorland gebaut. Heute stellen diese Gebäude das letzte Ensemble alt-hamburgischer Bauweise dar. Ihre Erhaltung ist einer Bürgerinitiative zu verdanken ("Verein "Rettet die Deichstraße" e.V.).

Über die beiden Fleetgänge zwischen den Häusern 39/41 und 43/45 gelangt man auf die Pontons im Nikolaifleet. Da die Häuser in dieser Zeit noch nicht über Wasserleitungen verfügten, waren die Fleetgänge Zugang zum Wasser für diejenigen, die nicht direkt am Wasser wohnten.

Deichstraße 19

Unmittelbar nach dem großen Brand von 1842 wurde dieses Haus nach den Entwürfen des Architekten Georg Luis für den Oberalten Johann Heinrich Schäfer erbaut. Dies geht auch aus einer Inschrift im obersten Stockwerk hervor.
Die reich verzierte Fassade gestaltete der Architekt im Stil des romantischen Historismus.

Deichstraße 25

Über dieses Haus griff der in der Nr. 42 entstandene große Brand auf die Ostseite der Deichstraße über, auch wenn der Name des Restaurants "Zum Brandanfang" etwas anderes suggerieren könnte. Von hier aus breitete sich der große Brand in Richtung Nordosten aus.
Das 1659 erbaute Haus erhielt damals das barocke Portal. Vom Brand beschädigt, wurde es bei der Restaurierung zugemauert. Bei den Restaurierungsarbeiten 1974 wurde es wieder freigelegt. Zur Ostseite konnte die Fachwerkfront bewahrt werden. Im Inneren sind noch bemalte Balkendecken aus dem 17. Jh. erhalten.

Deichstraße 27 "Bardowicker Speicher"

Der Bardowicker Speicher von 1780 ist der älteste erhaltene Warenspeicher Hamburgs. Der Name rührt daher, dass dieser Speicher über viele Jahre hinweg von den Bardowicker Gemüsehändlern genutzt wurde.

Deichstr. 37 "Alt-Hamburger Bürgerhaus

Das Haus Nr. 37 wurde um 1680 erbaut. Bei den Restaurierungsarbeiten zwischen 1974-80 wurde neben der bemalten Balkendecke die Galerie und die Prunktreppe wiederhergestellt. Die Räume wurden mit Mobiliar aus dem 17.-19.Jh. ausgestattet. Auf der Fleetseite ist noch die "Utlucht" erhalten. Dabei handelt es sich um einen Erkerbau, in dem sich die Aborte befanden.

Deichstraße 47

Das Bürgerhaus der Deichstraße 47 wurde um 1658 erbaut und im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Der Volutengiebel aus dem 18.Jh. wurde während der Restaurierungsarbeiten zwischen 1974-80 wiederhergestellt. Das barocke Portal des abgerissenen Hauses 29 wurde in dem gleichen Zeitraum in das Haus 47 eingebaut. Im Inneren blieben Reste einer barocken Diele sowie Stuck- und Balkendecken erhalten.

Weblinks

Letzte Änderung:  09.2006